Gerade in der heutigen Zeit, wo Lebensmittel-Skandale ebenso an der Tagesordnung sind wie Massentierhaltung und Fast Food an jeder Ecke, besinnen sich viele Verbraucher wieder auf eine höhere Lebensqualität und Gesundheit.

Statt dem schnell erreichbaren Industrieprodukt greifen wir daher lieber auf gesündere Alternativen zurück und stellen schnell fest, dass „selbstgemacht“ oft immer noch am besten schmeckt. Das gilt umso mehr für frische Säfte!

Immer weniger Verbraucher kaufen fertig abgepackte Säfte, welche oft aus Konzentrat hergestellt, mit Zucker versetzt und verdünnt werden, sodass nicht mehr viel vom eigentlich gewünschten Produkt übrigbleibt. Doch wie bereitet man Saft eigentlich am besten zu?

Zentrifugenentsafter oder führt am Slow Juicer kein Weg vorbei?

Wo wenn nicht bei der Nahrung sollte man beginnen, um sein eigenes Wohlbefinden zu steigern. Frische Produkte und Rohkost liegen voll im Trend, sodass viele Menschen zum Beispiel ihren morgendlich selbstgepressten Orangensaft als unverzichtbar ansehen.

Wer sich nun mit der Thematik der Entsafter auseinandersetzt, wird schnell auf den Zentrifugen-Entsafter, als schnell pressenden Entsafter auf der einen Seite sowie den Slow Juicer, also einen kalte Saftpresse mit langsamer Geschwindigkeit, auf der anderen Seite stoßen.

Man kann jedoch auch auf die normalen Handpressen, wie Zitruspressen, zurückgreifen. Allerdings ist sehr viel Kraft von Nöten, um große Mengen zu verarbeiten. Zum anderen kann man auf einen Mixer zurückgreifen. Dieser bietet den Vorteil auch andere Nahrungsmittel verarbeiten zu können.

Selbst das Kochen von Suppen ist mit manchen Modellen möglich, jedoch ist hier auch auf die Wärmeentwicklung zu achten, welche auch bei einem Mixer sehr groß ist. Dampfentsafter hingegen sind weniger für frische Säfte geeignet.



Zentrifugen-Entsafter

Die Zentrifugen-Entsafter stellen die meist verkaufte Kategorie von Entsaftern dar. Deshalb gibt es diese auch schon preiswert in den meisten online und offline Warenhäusern. Schnell rotierende Reibscheiben zerkleinern dabei das Gemüse oder das Obst.

Unter Nutzung der Zentrifugalkraft wird dieses dann gegen ein Sieb gepresst. Die entsafteten Reste, auch Trester genannt, welche dabei anfallen, gelangen in einen dafür konzipierten Behälter, welcher nach Benutzung schnell gereinigt werden sollte.

Vorteile des Zentrifugenentsafters

Zum einen sind Zentrifugenentsafter im Vergleich zu Slow Juicern oft schon für wenig Geld erhältlich, jedoch ist hierbei auch auf die Qualität zu achten. Die Messer günstiger Modelle können leicht stumpf werden. Hier ist also Vorsicht geboten.

Wer große Mengen an Obst verarbeiten möchte, kann dies mit einem Zentrifugen-Entsafter realisieren. Zum einen haben die gängigen Modelle einen großen Einfüllschacht, wodurch eine Menge an Schneidearbeit wegfällt.

Zum anderen ist das Obst und Gemüse schnell zu Saft verarbeitet, da zum ersten eine hohe Geschwindigkeit vorherrscht, zum zweiten die Zentrifugalkraft wirkt. Wobei die Geschwindigkeit oft einstellbar ist.

Nachteile des Zentrifugenentsafters

Auf Grund der hohen Geschwindigkeiten der Drehscheibe, bis zu 15.000 Umdrehungen/Minute, kann es während des Verbrauchs zu einer massiven Hitzeentwicklung, auf Grund der Reibungswärme, kommen. Zudem kann Sauerstoff gebunden werden, welcher das Obst und Gemüse oxidieren lässt.

Hierdurch ist mit bräunlichen Verfärbungen zu rechnen ist. Außerdem ist es möglich, dass durch die schnellen Umdrehungen, sich das Wasser im Saft absetzt, und die restlichen Bestandteile oben schwimmen. Schaumbildung ist ebenfalls möglich.

Daher besitzt ein Saft, welcher mit einem Zentrifugen-Entsafter gepresst wurde, keine besonders lange Haltbarkeitsdauer. Der direkte Verzehr des Saftes ist zu empfehlen. Nicht nur die Oxidation stellt ein Problem dar.

Durch Hitzeeinwirkungen gehen hochwertige Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralien verloren. Besonders chlorophyllhaltige Lebensmitteln, wie Spinat, Mangold, Salat oder Sprossen, Blattgemüse wie Grünkohl und Kräuter, werden nur schwerlich verarbeiten.

Auch bei harten Obst- und Gemüsesorten wie Karotten oder Rote Beete, bleiben viele Reste im Auffangbehälter übrig, wodurch der Ertrag sich minimiert und gleichzeitig Abfall entsteht.Die rotierenden Messer werden schnell stumpf und müssen daher oft ausgetauscht werden, um ein gutes Resultat zu gewährleisten.

Solche Geräte besitzen zudem einen hohen Stromverbrauch zwischen 700 und 1500 Watt. Auch Lärmtechnisch kann ein solcher Hochleistungsmotor schnell ein Geräuschpegel von 80 Dezibel erreichen. Auch die Reinigung kann sich als schwierig herausstellen, da oft sperrige Teile verbaut werden.


Slow Juicer

Slow Juicer, auch Kaltentsafter genannt, besitzen einen vertikalen Aufbau, welcher einem anderen Konzept folgt. Zuerst fällt die langsame Drehzahl auf, die jedoch durch die große Presskraft der Pressschnecke kompensiert wird.

Das Obst und Gemüse wird dabei zu einem Brei verarbeitet, welcher durch ein feines Sieb passiert wird.

Vorteile der Slow Juicer

Ein großer Vorteil fällt direkt auf. Auf Grund der geringen Drehzahl, bleibt die Temperatur konstant und wenig Sauerstoff kann in den Saft gelangen, wodurch eine Verfärbung ausgeschlossen werden kann. Das Resultat ist ein frischer und sehr gesunder Saft.

Dieser ist beim Slow Juicer besonders reich an empfindlichen Nährstoffen wie Vitalstoffe, Vitamine und Mineralien. In der Anwendung ist ein Slow Juicer mit fast allen Lebensmitteln kompatibel und ist somit für alle Gräser, Kräuter und Obst- und Gemüsesorten geeignet.

Selbst Blattgemüse stellt kein Problem dar. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, da ein Slow Juicer auch zur Eis-, Sorbet-, und Mandelmusherstellung geeignet ist. Mit einem höheren Saftertrag ist ebenfalls zu rechnen, wodurch gleichzeitig weniger Abfall entsteht.

Durch das Kaltpressverfahren ist gleichzeitig mit einer längeren Haltbarkeit zu rechnen und einem stabilen Lebensmittel. Auf Grund der langsamen Drehgeschwindigkeit, welche mit 80 Umdrehungen pro Minute beginnen, ist mit einer geringeren Lautstärke als bei einem Zentrifugen-Entsafter, zu rechnen.

Nachteile des Slow Juicers

Ein Slow Juicer ist in der Anschaffung relativ teuer, besitzt meistens aber eine lange Garantie. Vor allem sind diese nicht in jedem Warenhaus erhältlich, können jedoch mit wenig Aufwand im Internet bestellt werden. Die langsame Drehzahl ist mit einem höheren Zeitaufwand verbunden.


Fazit: Slow Juicer oder Zentrifugenentsafter?

Es ist eine subjektive Entscheidung, ob Slow Juicer oder Zentrifugen-Entsafter. Der Slow Juicer besticht hierbei durch die verbaute Technik, welche eine nährstoffschonende Verarbeitung gewährleistet. Wieso sollte man nicht versuchen aus einem hochwertigen Nahrungsmittel das Beste herauszuholen?

Jedoch ist auch zu beachten, dass beide Bauarten die Gemüse- und Obstsorten verarbeiten können und beide Bauarten das tun was sie sollen, nämlich entsaften. Je nachdem auf welchen Schwerpunkt man sein Augemerkt legt, bieten beide Vorteile aber auch Nachteile.



Möchte man nebenbei mal einen Saft pressen, benötigt man keinen teuren Slow Juicer. Wer jedoch nicht auf die wertvollen Vitamine und die Frische verzichten mag, der wird auch gewillt sein den höheren Preis, für das bessere Resultat zu zahlen.