Im bundesweiten Durchschnitt konsumiert jeder Mensch täglich etwa 100 Gramm Industriezucker, auch Haushalts- oder Kristallzucker genannt. Die wohlschmeckende Süße und die Eigenschaft als schneller Energiespender machen Zucker beliebt.
Ein dauerhaft übermäßiger Zuckerkonsum rächt sich meist schon in jungen Jahren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich störendes Übergewicht, Hautprobleme oder Verdauungsstörungen bemerkbar machen. Zahlreiche Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen können der Zuckervorliebe folgen.
Nicht selten stehen irgendwann auch komplizierte Zahnarztbesuche an, ebenso kann die Psyche betroffen sein. Um abzunehmen und gleichzeitig die Gesundheit zu schützen ist ein neuer Trend entstanden: Sugar Detox – Zuckerentzug, zur Entgiftung und Reinigung des Körpers.
Diät-Trend Zuckerentzug: Was bringt eigentlich Sugar Detox?
Allen voran folgten Hollywood-Stars und Models dem Weg zur zuckerfreien Alltagsernährung. Gwyneth Paltrow, Jessica Alba und Miley Cyrus sowie Jessica Biel haben dem Zucker in Lebensmitteln und Getränken bereits vollständig den Rücken gekehrt. Wer diesem Trend folgt, erfährt Achtung, nicht zuletzt Selbstachtung. Jeder Betroffene stellt sich zuvor die Frage der gesundheitlichen Auswirkungen und ob sich der Umstellungsaufwand wirklich lohnt, wie behauptet.
Grund genug, in den nachfolgenden Ausführungen auf die Wirkungszusammenhänge zwischen Zucker und Ernährung einmal näher einzugehen. Außerdem stellt sich im Einzelfall die Frage der praktischen Umsetzung. Wichtige Hinweise für eine verträgliche, effiziente Ernährungsveränderung durch Zuckerverzicht sorgen dabei für eine rote Linie. Eine wachsende Anzahl von zufriedenen bis begeisterte Rückmeldungen dieser innovativen Methode deuten auf eine schnelle Zunahme des Sugar Detox Trends hin.
Der Zuckergehalt in Lebensmittel ist in zahlreichen Fällen weder zu sehen noch geschmacklich zu spüren. Versteckte Zuckeranteile in der Nahrung sollten enttarnt werden. Dazu ist eine Nährwerttabelle und der Blick auf die Verpackungsaufschriften hilfreich. Leckere Speiserezepte ohne Zucker bieten zahlreiche geschmackliche Alternativen für eine Umstellung ohne Genussverzicht und Hunger. Mit dem Zuckerverzicht purzeln die überflüssigen Kilos aufgrund der deutlich geringeren Kalorienzufuhr meist ganz automatisch.
Erstaunliche Ergebnisse und Vorteile des Zuckerentzugs
Zur Reduzierung des Körpergewichts bietet sich ergänzend eine sportliche Tätigkeit oder mehr Bewegung durch andere Betätigungen an. Dadurch kann außerdem eine bessere Ausgeglichenheit erreicht werden. Zu den weiteren Vorteilen durch Sugar Detox zählen:
- Niedriger Cholesterinspiegel
- Verbesserter Blutdruck
- Höhere Schlafqualität
- Reduzierung des Körpergewichts
- Reinere Haut
- Erhöhte Konzentrationsfähigkeit
- Geregeltere Verdauung
- Geringere Gefahr einer Erkrankung an Diabetes
- Verbesserung der Zahngesundheit, insbesondere Verringerung der Kariesgefahr
- Stärkung des Immunsystems
- Gesündere Darmflora
- Reduzierung des Krebs-Risikos
Die Umstellung beim Sugar Detox verlangt Disziplin
Die kurmäßige Umstellung zum totalen Zuckerentzugs sollte mindestens drei, besser sogar fünf bis sechs Wochen dauern. Die erforderliche Umstellungszeit kann je nach den persönlichen Voraussetzungen unterschiedlich sein. Während dieser Zeit sollten die Vorgaben und Regeln diszipliniert und sorgfältig beachtet werden. Neben dem naheliegenden Verzicht auf Süßigkeiten aller Art sind auch Weißmehlprodukte, Fertiggerichte und Säfte sowie Müsli, Knabbergebäck und Alkohol zu meiden.
Zu den Tabus zählen ebenso Dressings und sogar frisches Obst. Gegen Ende der Kur wird der Konsum von natürlichem Zucker wie in Obst wieder schrittweise erlaubt. Die Einkaufslisten müssen für das angestrebte Ziel passend gestaltet sein. Die strengen Regeln müssen auch bei der Speisezubereitung Berücksichtigung finden. Da neben einer soliden Haltung in allen Fragen der Disziplin auch ein erhöhter Zeitaufwand erforderlich ist, stellt die Umstellung auf Sugar Detox eine besondere Herausforderung dar.
Wer die ersten zwei Wochen plangerecht durchhält, schafft in der Regel auch die Umstellung in Gänze. Ein Problem kann bereits frühzeitig durch das Aufkommen von unkontrolliertem Heißhunger als Folge eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels entstehen. Dadurch reagiert die Bauchspeicheldrüse mit einer Insulinausschüttung. In dieser Phase werden die körperlichen Energiedepots nicht beansprucht und folglich wird auch die Fettverbrennung unterbrochen.
In der Umstellungsphase auf eine zuckerfreie Ernährung sollten Heißhunger auslösende Situationen nach Möglichkeit vermieden werden. Außerdem können akute Gegenmaßnahmen bei aufkommendem Heißhunger getroffen werden. Eine weitere Gefahr stellt die Verbindung von Zuckerkonsum und sogenannten Glückshormonen dar. Zucker kann diese Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin für kurze Zeit aktivieren und dadurch Wohlbefinden und Leistungsbereitschaft erzeugen.
Lässt die Wirkung jedoch nach, bewegt sich das Stimmungsbarometer wieder nach unten und das Verlangen auf Süßes setzt erneut ein. Diese Wechselwirkung kann zu einem suchtähnlichen Zustand führen. Dieses fatale Belohnungssystem fördert einen kontinuierlich erhöhten Zuckerkonsum und muss daher unterbunden werden.
Wie überwinde ich Hindernisse bei der Entwöhnung?
Wichtig ist, dass der Blutzuckerspiegel durch den plötzlichen Totalverzicht auf Zucker nicht allzu lange aus der üblichen Balance gerät. Dadurch können vorübergehend Kopfschmerzen, Gereiztheit und Konzentrationsstörungen auftreten. Der Heißhungergefahr kann dadurch wirksam begegnen werden, indem der Blutzuckerspiegel durch eine ballaststoffreiche und nährstoffreiche Ernährung möglichst konstant gehalten wird.
Außerdem bewirkt ein erholsamer Schlaf, dass in der Nacht in ausreichender Menge das Sättigungshormon Leptin ausgeschüttet wird. Dadurch wird der Gefahr einer Heißhungerattacke am Folgetag deutlich reduziert. Eine gute Schlafqualität bildet eine wesentliche Voraussetzung zur Bewältigung von Stresssituationen. Ein unbewusstes Konsumieren versteckter Zuckeranteile ändert nichts an der Richtigkeit des Veränderungsvorhabens.
In diesem Bewusstsein führen mögliche Rückschläge nicht zur Aufgabe. Als strukturelle Hilfe ist ein Ernährungsplan vorteilhaft. Eine täglich ausreichende Trinkmenge, vorzugsweise Wasser, sorgt für eine optimierte Ausscheidung von Giftstoffen. Entspannungstechniken helfen beim Stressabbau und fördern den Schlaf. Aus den vielen zuckerfreien Lebensmitteln kann je nach persönlichem Geschmack eine exklusive Lieblingsspeise zur Belohnung fürs Durchhalten ausgesucht werden.
Fazit zum Sugar Detox (Zuckerentzug)
Die Abkehr von ungesundem Zuckerkonsum ist für viele Menschen eine längst überfällige Maßnahme und unstrittig richtig. Mit einer starken Willenskraft, Disziplin und Geduld sind bei der notwendigen Ernährungsumstellung einige Hürden zu überwinden.
Der Verzicht auf Zucker kann zunächst Unruhe, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen sowie Leistungsabfall verursachen. Wer jedoch diszipliniert und zielbewusst dieses Übergangsproblem von mehreren Wochen einplant, wird danach durch eine bessere Lebensfreude, Vitalität und Figur belohnt.
Nach überwundenen Schwierigkeiten und Zweifeln sind die Ergebnise des Sugar Detox duchaus beachtlich und vor allem das eigene Wohlbefinden kann nachhaltig gesteigert werden.